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Sommerkirche in Steinbach!
Im Schatten der Linde auf dem Kirchhof der St. Georgskirche fanden sich am Sonntag, den 17. Juni 2021 um 17 Uhr die Besucherinnen und Besucher des ersten Gottesdienstes von Pfarrerin Tanja Sacher ein. Zu Beginn spielt Yumi Yokoyama auf der Stumm-Orgel in der Kirche passende Stücke, die bei geöffnetem Kirchenfenster draußen zu hören waren.
Pfarrerin Tanja Sacher begrüßt die Gemeinde herzlich und bittet gleichzeitig um ein kritisches Ohr, falls die Gemeinde anschließend an den Gottesdienst vielleicht ein feedback abgeben möchte. |
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"RACHE IST SÜSS!"
Dieses alte Sprichwort beschreibt ein Gefühl, das wir alle kennen. Wenn uns mal jemand so richtig reingeritten hat, beginnen wir oft sogleich Pläne zu schmieden, wie wir es dem vermeintlich Schuldigen heimzahlen könnten. Rachelust - ein zutiefst menschliches Gefühl, welches bestimmt jeder von uns kennt.
Am Beispiel von Josef, Sohn Jakobs, welcher von seinem Vater besonders geliebt aber von seinen Brüdern (bis auf den Jüngsten, Benjamin) eifersüchtig beleidigt, verschmäht, verstoßen, gequält, an Menschenhändler verkauft, dem Vater gegenüber für tot erklärt wird, ist das Gefühl von Rachelust nachvollziehbar. . .
Aber Josef rächt sich nicht, er geht freundlich auf die Brüder zu und sagt: „Fürchtet euch nicht. Ich werde für euch sorgen.“ |
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Ein passender Text findet sich im Brief von Paulus an die Römer:
Vergeltet niemand Böses mit Bösem.Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt,so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben,sondern gebt Raum dem Zorn Gottes;denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.
Vielmehr,wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Klingt sehr fromm - aber das passt ja zu Paulus. Nur wer kann das schon sofort nachvollziehen? Zuwendung statt Vergeltung, Güte statt Rache (?) - Wie Josef das macht. Wie Paulus sie fordert . . . |
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Kennen Sie Philomena Lee?
Philomena Lee ist eine Frau, über deren Leben ein Buch geschrieben wurde und vor wenigen Jahren verfilmt wurde. Es ist die Geschichte von Philomena Lee aus Irland, Anfang der 50er Jahre. Die junge Philomena entbindet in einem Kloster ihren Sohn, von welchem niemand etwas wissen soll . . .
Die Geschichte schildert die spätere und tragische Suche nach Philomenas Sohn, der sich, ähnlich wie Jakob, ohne den elterlichen Kontakt trotzdem zu einer angesehenen Person entwickelt hat. Philomena ist 50 Jahre alt und hält es nicht mehr aus. Sie will ihren Sohn finden - und wird bei der Suche trotz Beweisen und Indizien von den Nonnen des Klosters belogen, getäuscht und muss nach vielen Recherchen voll Schmerz erfahren, dass ihr Sohn bereits gestorben ist.
Das schreit nach Rache! - Aber was macht Philomena? -
Sie vergibt! Philomena schreitet auf die alte Nonne zu, sie schaut ihr in die Augen und sagt: "Ich vergebe dir" Philomena vergibt nicht leichten Herzens:Tränen stehen in ihren Augen.Sie will keinen Hass in ihrem Herzen. Sie will keine Rache, denn Rache macht das Herz finster. Sie will sich nicht vom Bösen überwinden und das Andenken an ihren Sohn für immer von dieser Finsternis überschattet sein lassen. In dem, was Philomena da tut, ist zu erkennen und zu verstehen, wieso Josef so handelt und was Paulus in seinem Brief meint. |
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