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Seit gut zwei Jahren konkretisiert sich Schritt für Schritt die
Zusammenarbeit der evangelischen Kirchengemeinden
im neu geschaffenen Nachbarschaftraum Oberursel
und Steinbach, bestehend aus den Gemeinden
der Auferstehungskirche, Christuskirche, Heilig-Geist-Kirche, Kreuzkirche Bommersheim, Versöhnungsgemeinde Stierstadt/Weißkirchen, Ev. Kirchengemeinde Oberstedten und der St. Georgsgemeinde in Steinbach.
Weniger Pfarrstellen, knappe Finanzen und dabei hohe Kosten, wie z. B. aufwändige Gebäudeunterhaltung, sind zwei der hauptsächlichen Prämissen, unter welchen es in diesen Zeiten gilt, Zukunft zu gestalten, Wege und Lösungen für eine fruchtbare nachbarschaftliche Kooperation zu finden. Das frisch zusammengestellte "Verkündigungsteam", bestehend aus Pfarrerinnen und Pfarrern, einer Jugendpädagogin und einer Kirchenmusikerin arbeitet und interagiert bereits gemeinsam im Nachbarschaftsraum.

Zum neuerlichen Treffen der Kirchenvorstandsmitglieder am 24.10. bei der Versöhnungsgemeinde in Weißkirchen sind gut 50 haupt- und ehrenamtlich Engagierte aus den Kirchenvorständen der sieben Evangelischen Kirchengemeinden aus Oberursel und Steinbach gekommen. Nach herzlicher Begrüßung stimmte der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Günther Quack, als Gastgeber die Gäste auf die Agenda der Tagesordnung ein.
Gruppen, buchstäblich zusammengewürfelt bzw. durch Lose gezogen, formulierten die wichtig erscheinenden Inhalte und Aufgaben, die in einer christlichen Kirchengemeinde gepflegt und entwickelt werden sollten. Schnell wurde klar, dass gruppen-übergreifend der Begriff "Gemeinschaft" favorisiert wurde.
In ausführlichen Erläuterungen stellten die Gruppen ihre Einschätzungen und ihre Ambitionen zu den einzelnen Themen vor, die auch in Zukunft ihren Stellenwert im Gemeindeleben des Nachbarschaftsraumes behalten und weiter entwickelt werden sollen. Großes Anliegen und Herausforderung ist u. a. die Gestaltung der Gottesdienste. Bei zukünftig 5,5 hauptamtlichen Stellen im Nachbarschaftsraum mit 7 Gemeinden kann es naturgemäß nicht jeden Sonntag in allen Kirchen des Nachbarschaftsraumes einen traditionellen Gottesdienst mit Pfarrerin oder Pfarrer geben. Hier gibt es aber schon Ideen und gelebte Praxis mit kreativen neuen Gottesdienst- und Andachtsformaten.
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Die Sicherstellung der Ansprechbarkeit von Pfarrerinnen und Pfarrern vor Ort, die persönliche Präsenz bekannter und vertrauter "Gesichter" in den Gemeinden, Öffnungszeiten eines Gemeindebüros, zentral oder vor Ort: Das brennt vielen auf der Seele.
Praktizierte Nächstenliebe, Dienste für Bedürftige, die Bewahrung und Achtung der Schöpfung, Engagement für die Jugend und für Senioren, Beisammensein bei Festen und Feiern, Ökumene und so vieles mehr sollen strahlen in das zukünftige nachbarschaftliche
Gemeindeleben.
Was empfinden wir, wenn wir die eigenen, von oben bis unten vollgeschriebenen todo-Listen ansehen? Fühlen wir einen Druck zur Bewältigung der Aufgaben? Stress und Ängste hinsichtlich Zeit und Pensum? Eine verständliche Reaktion. Umso erleichternd und erstaunlich der Eindruck, dass sich die Versammelten in Weißkirchen mit so viel Begeisterung, Engagement und Knowhow gemeinsam für die Ziele und Werte christlichen Lebens in Oberursel und Steinbach der aktuellen todo-Liste widmen. So kann sich Kirche bzw. Gemeindeleben mit christlichen Werte- und Denkwelten weiter in unserer Gesellschaft sinnstiftend positionieren.
Schon während der vergangenen Sitzungen der Kirchenvorstände in den einzelnen Gemeinden wurde viel bedacht,
beraten, abgewägt und beschlossen. So hatte man sich
zunächst geeinigt, als Rechtsform für die zukünftig
kooperierenden Gemeinden mit einer sog. "Fusion" eine
Kirchengemeinde unter neuem Namen zu bilden.
Nach Abschluss aller noch nötigen rechtlichen Verfahren und unter Berücksichtigung kirchenrechtlicher Vorgaben soll der Name der neuen Kirchengemeinde sein: "Evangelische Kirchengemeinde Oberursel und Steinbach"
Der neue Kirchenvorstand wird im Sommer 2027gewählt und ab dem 1. September 2027 im Amt sein. Die Fusion findet zum 1.1.2027 statt und in den 8 Monaten dazwischen wird ein Kirchenvorstand mit jeweils zwei Ehrenamtlichen aus den bisherigen Kirchenvorständen der jeweiligen Gemeinden und zwei Pfarrpersonen aus dem Verkündigungsteam die neue Gemeinde leiten.
Dazu braucht es, sowohl bei den hauptamtlichen Profis wie bei den ehrenamtlich wirkenden, aktive und ambitionierte Menschen - und sofort stellt sich die spannende Frage: "Wer macht weiter, wer macht mit und kandidiert 2026 bei den Wahlen zum neuen Kirchenvorstand, engagiert sich bei der Gremienarbeit in den Ausschüssen und Arbeitskreisen der Ortsgemeinden?" - Und siehe da: Viele der Anwesenden signalisierten ihre Bereitschaft zu weiterem Engagement!
Gemeinsam mit Tatkraft, Zuversicht und Gottes Segen sollte es gelingen!
(Andreas Mehner) |
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